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Hauptwerk ist das im Jahre 2012 im EPLA-Verlag, Ganderkesee, erschienene kirchen- und zeitkritische, 278 Seiten umfassende Buch „Das ist nicht( s) für dich, Peter!  -  Autobiographische Wanderungen zwischen Apfelbiss und Harmagedon“.

Hierin verarbeitet der Autor seine eigene, durch Autoritär- und Totalitär-Christentum verfinsterte Lebensgeschichte, belegt die Universalität der hierin aufgeworfenen Konflikte, unterzieht religiöses Wollen einer  religions-psychologischen Motivationsdeutung nebst ethischer Analyse und zieht hieraus Schlussfolgerungen für notwendige, einzufordernde Fundamental-Reformen der christlichen Kirche. In einem  „Durchstich bis zur tiefsten vergifteten Quelle“, nämlich Teilen der von subjektiv verengten, Gotteswillen missdeutenden fehlbaren Menschen geschriebenen Bibel, zieht er das Fazit: „Kirche und christliche Religion bedürfen einer ehrlichen, reinigenden, umwälzenden Grunderneuerung auf der Basis von Hedonismus, Toleranz und universeller Ethik.“ Hierin werden sie, das Prinzip der Nächstenliebe nicht nur bewahrend sondern überhaupt erst korrekt definierend, restlos kompatibel mit humanistischem Atheismus und Weltethos, ohne an werthaltiger Eigenprägung zu verlieren.

Der Autor legt dar, dass es einen allmächtigen und zugleich guten Gott nicht geben kann, weil sich beides angesichts der naturgegebenen Realwelt und der ihr zugrunde liegenden Funktionsvoraussetzungen gegenseitig ausschließt. Auf der Flucht vor der für sie unerträglichen Erkenntnis des Offensichtlichen griffen Erlösungsuchende zum Suchtmittel der Selbstbetäubung und unternahmen mit der christlichen Religion den – von vornherein zum Scheitern verurteilten  – Versuch, Unvereinbares  zu verkoppeln.  Dieser realitäts- und erkenntnisverweigernde, selbstbetrügerische Versuch endete in selbstverschuldeter Tragik: Denn mit solchem Gottesbild lieferte die christliche Religion ihr wertvollstes, edelstes Grundprinzip – das der Nächstenliebe  und Barmherzigkeit – bereits im Ansatz deren schlimmstem Antipoden aus. Was hierbei herauskam, war mithin nicht die eigentlich als Korrektiv beabsichtigte Überwindung des Sozialdarwinismus, sondern vielmehr dessen Überhöhung und verabsolutierende Ausstattung mit metaphysischen Weihen.  Und so wurde die christliche Religion durch ihr unheilvolles schizophrenes Doppelprinzip zum Paradebeispiel anti-ethischer Wahrheitsumkehr, analog zu politisch-irdischen Diktaturen: An der Spitze der jeder Ethik und Rechtfertigungsnotwendigkeit enthobene („Gott“ genannte) Diktator, und darunter die seiner Willkür und Beliebigkeit ausgelieferte Menschheit, welche überhaupt nur dadurch schuldig werden konnte, dass ihr der allmächtige Schöpfer absichtlich Fehlermodule implantierte und ihr eine „Erbsünde“ auferlegte, um die ihn niemand gebeten hatte.


Ethik-Defizit und denkerische Kurzschlüssigkeit offenbaren sich in dieser „Offenbarungs-Religion“ besonders grotesk dadurch, dass in ihr den Tieren keinerlei Beachtung zuteil wird:  Sie, deren Anzahl die der Menschen milliardenfach übersteigt und deren Schuldunfähigkeit außer Frage steht, leiden schon hunderte Millionen Jahre lang im Voraus „völlig zu recht“ dafür, dass dereinst mal ein menschlicher Verursacher namens Adam in einen „falschen“ Apfel beißen wird – welcher zudem in Wahrheit ein richtiger war, weil er die vom Menschen angestrebte Erkenntnis des Richtigen in sich barg.

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Nicht zuletzt die offensichtliche Haltlosigkeit manch ihrer zentralen Glaubensthesen und die hieraus erwachsenden – nur allzu berechtigten, wenngleich uneingestandenen – Selbstzweifel an der argumentativen Bestandskraft ihrer eigenen Religion gegenüber kritischen Einwänden ließen die Christen mit ihren Institutionen, den Kirchen, nebst deren staatlichen Handlangern zum Mittel der diktatorischen Ausschaltung anderer Meinungen greifen. Und die Furcht, von ihrem überirdischen Diktator bei unzureichender Willfährigkeit bestraft zu werden, tat ihr Übriges zur Etablierung einer gruppenegoistisch verstiegenen, brutalen Weltanschauungsdiktatur, mit der das Christentum seine ihm gleichfalls innewohnenden positiven, humanen Ansätze selber erstickte.  Das „Macht vor Recht“-Prinzip,  jenes vermeintliche „Recht des Stärkeren“, von dem sich das bessere Christentum mit seinem edlen Leitprinzip der Nächstenliebe und Barmherzigkeit hat lösen wollen, triumphiert seit zweitausend Jahren in der Negativ-Variante dieser doppelbödigen Religion mit Totalitarismus, Folter und Verknechtungsterror gegen Geist, Leib und Seele.

Deshalb fordert der Autor von allen, die am Gottesglauben festhalten wollen, eine fundamentale Revision des Gottesbildes, im Sinne eines guten Gottes, der erst noch allmächtig werden will, und konfrontiert die Traditionschristen experimentell mit einer „Denkmöglichkeit und demgemäß ganz realen ethisch-philosophischen Betrachtungs-Alternative“, wenn er schreibt:

Käme heute oder morgen ein Alternativ-Gott, der allen Menschen anböte, ab sofort, zweifelsfrei gesichert, von allen Übeln erlöst und für immer von Leid und Entbehrungen frei in einem Paradies zu leben – binnen Minuten, wenn nicht Sekunden, wäre der gegenwärtig amtierende Gott in der Versenkung verschwunden und verlöre sämtliche seiner Anhänger. Alle würden, vernünftigerweise, zum „Neuen“ überlaufen. Die gesamte Menschheit – bis auf ein paar versprengte selbstgeißelnde Unentwegte, die aber über kurz oder lang ebenfalls endgültig hiervon „die Schnauze voll“ hätten und der übrigen Menschheit folgten – würde unserem metaphysischen Alt-Reaktionär und Quälgeist schneller als der Schall den Abschied geben.

Jahrtausende verpufften in Sekunden. So schnell kann’s gehen. Alle Lobhudelei vor sämtlichen Altären wäre mit einem Schlag vorbei und vergessen. So „treu“ nämlich wäre in Wirklichkeit seine „stattliche und imponierende“ heutige Anhängerschar, käme eine derartige „Probe aufs Exempel“; denn dann regten sich in allen menschlichen Hirnen flugs doch noch die Reste der Vernunft. „Wetten, dass“?

 

Im autobiographischen Teil dieses Buches belegt der Autor u.a. anhand seiner Schulzeit – für Alt-Wilhelmshavener mit manch lokalem Wiedererkennungswert – die Widersinnigkeiten im damaligen Bildungssystem, charakterisiert durch gleichmacherische autoritäre Zwänge, Motivationsverödung, Repression und kollektivistische Selektion als Gegenprinzipien zum individual-pädagogischen Leitbild des „Jeder nach seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen“ sowie im Ergebnis als ebenso inhumane wie höchst anti-ökonomische Verschleuderung gesellschaftlicher Ressourcen. Und als Wilhelmshavener Gerichtsreporter während der gesamten 60-er Jahre des vorigen Jahrhunderts schildert er konkrete Begebenheiten der damaligen menschenrechtswidrigen Strafjustiz gegen Homosexuelle und jedwede Normabweichler.

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